Unter den verschiedensten Umweltbedingungen bildeten sich in der Evolution immer wieder – unabhängig voneinander – mutualistische Symbiosen heraus. Der Vergleich zwischen so unterschiedlichen Organismengruppen wie Landpflanzen und Bartwürmern der Tiefsee führt vor Augen, dass das Prinzip der Symbiose häufig zur Grundlage besonders erfolgreicher Entwicklungslinien wurde. Sowohl die Existenz der Pflanzen als auch die der besagten Tiefseebewohner lässt sich auf lebensnotwendige Vergesellschaftungen zurückführen, die jeweils eine weitgehende bis vollständige Unabhängigkeit von organischen Substraten ermöglicht(e). Einander recht ähnliche Symbiosepartner finden sich beispielsweise auch in den Verdauungssystemen von Wiederkäuern und Termiten. Schließlich können die Symbiosen bestimmter Pilze mit autotrophen Partnern, die entweder einzellig (wie bei den Flechten) oder vielzellig (wie bei den Mykorrhizen) sind, als parallel verfolgte Strategien bei der Besiedlung der Landökosysteme gedeutet werden.