Die bemerkenswerte Präsenz und Bedeutung, die symbiotischen Vergesellschaftungen in den unterschiedlichsten Lebensgemeinschaften zukommt, lässt sich bereits in Betrachtung prokaryotischer Organismen vielfach bestätigen. Schließlich trifft man die Mehrzahl bakterieller Lebensformen in spezifischen Vergesellschaftungen an, vor allem in Form von Biofilmen und schichtartig aufgebauten Matten. Solche Mikrobiozönosen zeichnen sich durch ein hohes Maß an Komplexität aus, die für gewöhnlich mit einem wechselseitigen Stoff- und Signaltransfer der beteiligten Prokaryoten verknüpft ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren Biofilme die Erstbesiedler der Landlebensräume – viele Jahrmillionen vor den komplexeren eukaryotischen Lebensformen. Den symbiotischen Assoziationen aus Bakterien und Archaeen kommen auch in den rezenten Biozönosen nennenswerte ökologische Funktionen zu – beispielsweise bei der Vorbereitung von Substraten für nachfolgende Organismengruppen.