Die Wechselbeziehungen zwischen den Organismen – einschließlich unterschiedlicher Kooperationsformen – unterliegen äußerst dynamischen Prinzipien. Im Laufe der Evolutionsgeschichte können aus antagonistischen Wechselwirkungen kooperative Verknüpfungen hervorgehen; aber selbst das Gegenteil ist mehrfach dokumentiert worden. Innerhalb ausgesprochen kurzer Zeiträume kann sich darüber hinaus der Charakter zwischenartlicher Vergesellschaftungen (z. B. unter veränderten Umweltbedingungen) deutlich wandeln. Trotz dieser hohen potentiellen Flexibilität haben sich gerade mutualistische Interaktionen als evolutionär stabile Lebensstrategien erwiesen und zeichnen sich durch eine große Abundanz in den Lebensgemeinschaften aus. Nicht selten steht das langfristige Überleben einer Art offensichtlich mit deren Fähigkeit zur Kooperation in Beziehung.